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Borreliose: Ein umfassender wissenschaftlicher Überblick

Borreliose: Ein umfassender wissenschaftlicher Überblick


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Einleitung

Borreliose, auch als Lyme-Borreliose bekannt, ist eine durch Bakterien der Gattung Borrelia verursachte Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch Zeckenstiche übertragen wird. Diese Krankheit stellt weltweit eine erhebliche Gesundheitsbedrohung dar, insbesondere in gemäßigten Klimazonen. In diesem Blogbeitrag werden wir die Ursachen, Übertragungswege, Symptome, Diagnostik, Behandlung und Prävention der Borreliose umfassend diskutieren.

Historischer Hintergrund

Die Lyme-Borreliose wurde erstmals 1975 in der Stadt Lyme, Connecticut, USA, identifiziert, als eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Kindern mit Arthritis diagnostiziert wurde. Erst später wurde der Zusammenhang mit Zeckenstichen und dem Bakterium Borrelia burgdorferi hergestellt. Seitdem wurden verschiedene Borrelia-Arten entdeckt, die für ähnliche Krankheitsbilder in verschiedenen Teilen der Welt verantwortlich sind.

Ursache und Erreger

Die Borreliose wird durch Bakterien der Gattung Borrelia verursacht. Die häufigsten Arten sind:

  • Borrelia burgdorferi (vor allem in Nordamerika und Europa)
  • Borrelia afzelii (vor allem in Europa)
  • Borrelia garinii (vor allem in Europa und Asien)

Diese Spirochäten-Bakterien zeichnen sich durch ihre spiralige Form und ihre Fähigkeit aus, sich in verschiedenen Geweben des Wirts zu verbreiten.

Übertragungswege

Der Hauptübertragungsweg der Borreliose ist der Stich infizierter Zecken, hauptsächlich der Gattung Ixodes. Die Zecken nehmen Borrelia-Bakterien auf, wenn sie sich von infizierten Tieren (z.B. Mäusen oder Hirschen) ernähren. Beim nächsten Stich kann die Zecke die Bakterien auf den Menschen übertragen. Die Übertragung erfolgt normalerweise, wenn die Zecke mindestens 24 bis 48 Stunden an der Haut des Wirts befestigt bleibt.

Symptome

Die Borreliose verläuft in mehreren Stadien, die jeweils unterschiedliche Symptome aufweisen können:

  1. Frühes lokalisiertes Stadium (Tage bis Wochen nach dem Stich)

    • Erythema migrans: Ein sich ausbreitender roter Hautausschlag, oft mit einem klaren Zentrum, der einem Bullauge ähnelt.
    • Grippeähnliche Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Muskelschmerzen.
  2. Frühes disseminiertes Stadium (Wochen bis Monate nach dem Stich)

    • Multiple Erythema migrans: Mehrere Hautausschläge an verschiedenen Stellen des Körpers.
    • Neurologische Symptome: Meningitis, Fazialisparese, Radikulitis.
    • Kardiale Symptome: Myokarditis, Herzrhythmusstörungen.
  3. Spätes disseminiertes Stadium (Monate bis Jahre nach dem Stich)

    • Chronische Arthritis, insbesondere in den großen Gelenken wie den Knien.
    • Neurologische Symptome: Polyneuropathie, Enzephalomyelitis.
    • Hautveränderungen: Acrodermatitis chronica atrophicans (ACA).

Diagnostik

Die Diagnose der Borreliose basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, epidemiologischen Hinweisen und labordiagnostischen Tests. Zu den häufig verwendeten diagnostischen Methoden gehören:

  • Serologische Tests: Nachweis von Antikörpern gegen Borrelia-Bakterien mittels ELISA und Western Blot.
  • PCR (Polymerase-Kettenreaktion): Direkter Nachweis von Borrelia-DNA in Körperflüssigkeiten oder Gewebeproben.
  • Klinische Diagnose: Basierend auf charakteristischen Symptomen wie Erythema migrans.

Behandlung

Die Behandlung der Borreliose erfolgt in der Regel mit Antibiotika. Die Wahl des Antibiotikums und die Dauer der Behandlung hängen vom Stadium der Krankheit und den betroffenen Organen ab.

  1. Frühes Stadium

    • Doxycyclin: 100 mg zweimal täglich für 10-21 Tage.
    • Amoxicillin: 500 mg dreimal täglich für 14-21 Tage.
    • Cefuroximaxetil: 500 mg zweimal täglich für 14-21 Tage.
  2. Disseminiertes und spätes Stadium

    • Intravenöse Antibiotika wie Ceftriaxon oder Penicillin G für 14-28 Tage.
    • Bei neurologischen Symptomen oder Herzbeteiligung kann eine verlängerte Behandlung erforderlich sein.

Prävention

Die Prävention der Borreliose konzentriert sich hauptsächlich auf Maßnahmen zur Vermeidung von Zeckenstichen:

  • Zeckenabwehrmittel: Verwendung von Repellentien auf Haut und Kleidung.
  • Schutzkleidung: Tragen von langärmeliger Kleidung und geschlossenen Schuhen bei Aufenthalten in zeckenreichen Gebieten.
  • Regelmäßige Kontrollen: Sorgfältige Untersuchung des Körpers auf Zecken nach Aufenthalten im Freien.
  • Richtige Entfernung von Zecken: Entfernen von Zecken mit einer feinen Pinzette, ohne den Körper der Zecke zu quetschen.

Forschung und Entwicklungen

Die Forschung zur Borreliose konzentriert sich auf verschiedene Bereiche, darunter:

  • Impfstoffentwicklung: Es wird intensiv an der Entwicklung von Impfstoffen gegen Borrelia-Bakterien gearbeitet. Frühere Versuche haben gezeigt, dass ein wirksamer Impfstoff möglich ist, aber weitere Studien sind erforderlich, um einen breiten Schutz zu gewährleisten.
  • Verbesserte Diagnostik: Entwicklung empfindlicherer und spezifischerer Tests, um eine frühere und genauere Diagnose zu ermöglichen.
  • Behandlungsstrategien: Erforschung neuer Antibiotika und Behandlungsansätze, um Resistenzen zu überwinden und die Behandlungseffizienz zu erhöhen.

Fallbeispiel

Ein 45-jähriger Mann stellte sich mit einem Hautausschlag vor, der seit etwa einer Woche auf seinem Rücken vorhanden war. Der Ausschlag war rot und breitete sich aus, mit einem klaren Zentrum. Der Patient berichtete über Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Er gab an, vor etwa zwei Wochen in einem Waldgebiet wandern gewesen zu sein. Aufgrund des charakteristischen Erythema migrans und der Anamnese wurde die Diagnose Lyme-Borreliose gestellt. Eine serologische Untersuchung bestätigte das Vorhandensein von Borrelia-Antikörpern. Der Patient wurde mit Doxycyclin behandelt und zeigte eine deutliche Verbesserung der Symptome innerhalb von zwei Wochen.

Schlussfolgerung

Die Borreliose ist eine komplexe Infektionskrankheit, die durch Zeckenstiche übertragen wird und verschiedene Organsysteme betreffen kann. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Die Prävention von Zeckenstichen bleibt der effektivste Schutz gegen die Borreliose. Die laufende Forschung verspricht Verbesserungen in der Diagnose, Behandlung und Prävention dieser bedeutenden Krankheit.

Quellen

  1. Steere, A. C., et al. "Lyme borreliosis." Nature Reviews Disease Primers 2 (2016): 16090.
  2. Stanek, G., et al. "Lyme borreliosis: clinical case definitions for diagnosis and management in Europe." Clinical Microbiology and Infection 17.1 (2011): 69-79.
  3. Marques, A. "Lyme disease: a review." Current Allergy and Asthma Reports 10.1 (2010): 13-20.
  4. Wormser, G. P., et al. "The clinical assessment, treatment, and prevention of lyme disease, human granulocytic anaplasmosis, and babesiosis: clinical practice guidelines by the Infectious Diseases Society of America." Clinical Infectious Diseases 43.9 (2006): 1089-1134.
  5. Rudenko, N., et al. "Genospecies of Borrelia burgdorferi sensu lato: taxonomy, epidemiology, and pathogenicity." International Journal of Medical Microbiology 300.1 (2010): 11-20.

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